Ein X ist im Derby vorprogrammiert

Am Freitag kreuzen Kematen und Telfs zum 28. Mal (seit 1990) die Klingen. Nicht weniger als 13 Duelle, zuletzt drei in Folge, endeten remis. Und diesmal? Gelingt den „Blues“ der neunte Derbyerfolg, oder den „Säbelzahntigern“ der siebte? Sportszene.Tirolbat die beiden Trainer, Markus Schnellrieder und Werner Rott, zum Derby-Talk.

SZ: Markus, Werner: Wer übernimmt freiwillig die Favoritenrolle?

Markus Schnellrieder: „Natürlich Telfs. Für mich stand es immer außer Frage, dass es Telfs, wenn alle fit sind, unter die Top fünf schafft.“

Werner Rott: Ganz klar Kematen. Das Spiel gegen Hall ausgenommen, haben sie zuhause fast ein Jahr lang nicht verloren. Die haben genauso einen Lauf wie wir. Und in Kematen haben wir uns immer schon sehr schwer getan.“

SZ: Wo seht ihr die Stärken des Gegners?

Schnellrieder: Telfs ist richtig gut aufgestellt und hat mit Schreter, Augustin, Osl und wie sie alle heißen, hervorragende Einzelspieler. Zudem trifft „Marv“ (Ex-Blues Marvin Kranebitter, Anmerk.) immer gegen uns.

Rott: Vor allem in ihrer Kompaktheit und der Defensivarbeit. Sie spielen für mich das perfekteste 4-4-2 der Liga. Die zwei Ketten musst du erst mal ausspielen. Und das Umschaltspiel könnte besser nicht sein.

SZ: Habt ihr Schwächen auch ausgemacht?

Schnellrieder: (lacht). Die kann ich dir jetzt nicht verraten. Aber viele sind es nicht. Fakt ist, dass wir einen sehr guten Tag brauchen und Telfs einen schlechten erwischen muss. Viel wird auch vom Spielverlauf abhängen.

Rott: Schwächen in dem Sinn kann ich gar keine ausmachen. Sie sind einfach ganz schwer auszuspielen. Das einzige ist vielleicht, dass sie nicht so viele Chancen kreieren. Aber das ist in Wahrheit auch wieder eine Stärke, weil sie wenig Chancen brauchen.

SZ: Wie werdet ihr das Spiel angehen, wie erwartet ihr den Gegner?

Schnellrieder: Ich glaube, dass Telfs auch mit einem Unentschieden gut leben könnte. Wir dagegen müssen, um überhaupt noch Chancen auf die Elite-Liga zu haben, gewinnen. Dementsprechend spielen wir auf Sieg.

Rott: Ich denke, dass Kematen uns das Spiel überlassen wird und auf unsere Fehler wartet. Und genau das ist die große Gefahr. Wir dürfen auf keinen Fall zu ungeduldig werden. Die richtige Mischung zu finden wird eine Gratwanderung.

SZ: Ein Blick in die Zukunft: gibt es nächstes Jahr wieder zwei Derbys?

Schnellrieder: Das hängt von uns ab. Telfs ist mit Sicherheit in der Elite-Liga dabei. Und wenn wir es schaffen würden, wäre das eine Riesensensation, weil es dann ein „Großer“ nicht geschafft hätte.

Rott: Wie es ausschaut schon. Ich denke, dass wir noch zwei Siege brauchen. Das sollte machbar sein. Und Kematen schafft es auch. Da müsste es schon blöd hergehen, wenn es nicht klappt. Dazu sind sie einfach zu kompakt, machen zu wenig Fehler.

SZ: Unter den Top fünf rangieren gleich vier Teams westlich von Innsbruck. Zufall oder ist das Oberland fußballerisch im Kommen?

Schnellrieder: Wenn ich mir die einzelnen Kader anschaue, wundert mich das nicht. Vereine wie Imst, Zirl oder Telfs haben sicher das doppelte Budget als etwa wir.

Rott: Ich denke, dass ein gewisser Aufschwung schon in den letzten Jahren erkennbar war. Generell wird in den Vereinen gut gearbeitet. Man muss aber auch sagen, dass etwa Clubs wie Imst oder Zirl auch dementsprechend investieren. Da können Vereine wie Kematen oder wir einfach nicht mithalten.

SZ: Zurück zum Derby: Ein Resultat-Tipp darf natürlich nicht fehlen.

Schnellrieder: Wir gewinnen 2:1.

Rott: Ich wäre mit einem Unentschieden zufrieden – 2:2.

SZ: Zum Schluss noch ein Satz zum vervollständigen: Wenn es nach 89 Minuten 0:0 steht, dann…

Schnellrieder:… hauen wir alles nach vorne und schauen, dass wir das 1:0 schießen.

Rott: …bring ich noch einen Defensiven und bin mit dem Punkt zufrieden.

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