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Diana lebt für den Fußballsport

Diana Fernándes de Córdova Hohenlohe-Langes Swarovski – Ihr Name klingt glamourös, doch die Tochter des legendären Gernot Langes Swarovski ist vor allem eines: Bodenständig! Als Präsidentin hat sie die WSG Swarovski Wattens in die Fußball-Bundesliga gebracht. Mit einem Führungsstil, der die Spieler schwärmen lässt. Die sportszene.tirol traf Diana Langes zum Interview…

sz: Frau Präsidentin, zunächst herzliche Gratulation zum Aufstieg in die Bundesliga.  Kam dieser für Sie zu einem erwarteten Zeitpunkt?

Langes: Vielen Dank. Der Aufstieg war unser großes Ziel. Ich bin unendlich stolz auf diese Saison. Wir haben gezeigt – mit voller Wucht – dass mit uns zu rechnen ist. Wir sind da, wir sind hier, wir sind angekommen.

sz: Lassen Sie uns einen Schwenk in die Vergangenheit machen. Ihr Vater Gernot Langes war es, der einst Spitzenfußball in Tirol ermöglicht hat mit Leuten wie Pipo Gorosito, Bruno Pezzey oder Hansi Müller. Wie intensiv haben Sie selbst die damalige Zeit miterlebt?

Langes: Ich war damals bei vielen sehr schönen – aber auch bei einigen traurigen – Fußball-Momenten mit meinem Vater im Stadion. Diese Zeit hat mich natürlich auch geprägt. Es war beeindruckend, wie stolz die Tiroler auf den eigenen Fußball waren. Es wird Zeit, dass wir diese Momente wieder zurückholen.

sz: Ihr Vater hat augenscheinlich Ihre Qualitäten erkannt, als er Sie als Präsidentin der WSG Wattens vorgeschlagen hat. Haben sie damals gezögert, das Amt zu übernehmen?

Langes: Ich hätte es mir davor ehrlich gesagt nicht vorstellen können, mein Vater hat mir allerdings zugesprochen und gesagt: „Diana, es gibt niemanden anderen, der das besser kann als du!“

sz: Wenn man aktive oder ehemalige Spieler auf Sie anspricht, geraten diese regelrecht ins Schwärmen. Jeder einzelne betont, dass Ihr Anteil am Erfolg des Vereins gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Wo würde Sie selbst diesen einordnen?

Langes: Ich bin überzeugt davon, dass es nur klappen kann, wenn jeder einzelne im Verein wirklich alles gibt. Ich bin stolz auf mein Team oder besser gesagt: Auf die ganze WSG-Familie.

sz: Die Spieler heben auch stets die menschliche Art hervor, mit der Sie ihr Amt ausüben. Jeder einzelne kann stets zu Ihnen kommen. Ihre Vereinsführung ist also zweifelsohne kameradschaftlich und keineswegs autoritär. Entspricht das Ihrem Naturell?

Langes: Ich bin ein Mensch, der sich ehrlich gesagt nicht verstellen mag und stets auf sein Herz hört. Bisher hat das ganz gut funktioniert. Mich macht es natürlich extrem glücklich, dass meine Art von den Spielern so geschätzt wird.

sz: Nach dem Aufstieg benennen Sie die WSG Wattens in WSG Swarovski Tirol um, was an alte Zeiten erinnert in dem das alte Tivoli zum Bersten voll war und die damaligen Kicker auch unter Ernst Happel für Furore sorgten. War die Neubenennung des Clubs schon länger geplant?

Langes: Es war schon länger eine Herzensangelegenheit für mich, jetzt ist allerdings der perfekte Zeitpunkt da.

sz: Die Umbenennung scheint ein gelungener Schachzug zu sein, um ganz Fußball-Tirol ins Boot zu holen. Und natürlich werden Assoziationen zur guten alten FC Swarovski Tirol-Zeit wach, in denen etwa zu jedem Heimspiel sogar Ötztaler Fans aus Obergurgl per Bus nach Innsbruck gepilgert sind. Sehen Sie Ihren Verein als Fußball-Heimat für alle Tiroler?

Langes: Es war doch einfach eine wunderschöne Zeit, als damals Menschen aus allen verschiedenen Tälern Tirols angereist sind um den FC Swarovski Tirol spielen zu sehen! Genau das ist mein Wunsch, es soll wieder einen Verein für wirklich alle Tiroler und Tirolerinnen geben!

sz: Eine Frage, die sich nicht aussparen lässt: Während Ihr Verein aufgestiegen ist, muss Wacker Innsbruck den bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten. Aus Innsbruck gab’s zwar Gratulationen an Sie, die aber durchaus mit spitzen Bemerkungen garniert waren. Perlt so was an Ihnen ab? Neid muss man sich ja bekanntlich auch erarbeiten.

Langes: Ich befasse mich eigentlich nur mit unserer WSG. Ein Derby wäre zwar nächstes Jahr für jeden Fußballfan ein Highlight gewesen, aber na ja – so ist es halt. Konstruktive Kritik nehme ich gerne an, alles andere perlt ehrlich gesagt komplett an mir ab.

sz: Zum Abschluss ein Blick in die Zukunft. Die Bundesliga wird natürlich kein Kindergeburtstag, die sportliche Herausforderung riesengroß. Wie sind Ihre Zielsetzungen für die erste Saison?

Langes: Unsere Zielsetzung ist ganz klar: Wir wollen uns in der Bundesliga etablieren.

sz: Frau Präsidentin, namens der Tiroler Fußballfans bedanken wir uns für das Gespräch. Und Ihrem Verein alles Beste für das Abenteuer Bundesliga. Tirol braucht einen Erstligaverein wie die WSG Swarovski Tirol.

Langes: Vielen lieben Dank!

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