Einen Schritt zurück, zwei nach vorn!

Im Jänner 2021 wurde der Spieler Karim Conte von der Vereinsführung mit sofortiger Wirkung freigestellt. Der Grund für die Entlassung war sein Fehlen bei Mannschaftsterminen und dass er einen Tag zu spät zum Trainingsauftakt kam. Der Sportvorstand erklärte hierzu: „Der FC Wacker Innsbruck steht für Verlässlichkeit, Professionalität, Respekt und Disziplin. Karim hat mit seinem Fehlverhalten in den vergangenen Monaten wiederholt gegen diese Werte verstoßen.“

Ich frage mich langsam, wer hat da wirklich gegen die Werte verstoßen? 

Ein x-beliebiger Spieler, der aus einer ganz anderen Kultur kommt, oder eine Tivoli-Legende, die 2015 vom Land Tirol eingesetzt wurde und eine Mission 2020 mit einer Europacupteilnahme aussprach? Liebe Leute – damit meine ich einen Teil des alten Vorstandes – stellt euch den Tatsachen, seid ehrlich zu euch selbst und vor allem zum Fußballverein FC Wacker Innsbruck. Die noch verbleibenden Fans, Mitglieder, Sponsoren, Zulieferer und die Tivoli Nord haben sich eine Antwort verdient. Egal ob die Antwort schmerzhaft ist oder nicht.

Bei der Choreografie „30 Jahre Verrückte Köpfe“ bekam ich Gänsehaut. Ich selbst verbrachte meine Jugend auf der alten Tivoli Nord – die alten Wellenbrecher, der Zaun, der eigene Invicata-Rucksack, der Fischerhut und die Zaunfahne der Verrückten Köpfe in der Mitte der Tivoli Nord. Meine ersten drei Obmänner waren Amann, Mair und Bodenseer. Zur Jahrtausendwende kamen Kerscher und Bruckmüller. Nach dem Konkurs folgten Stocker – vor Gerhard ziehe ich immer noch meinen Hut – und Plattner. Gunsch versuchte, den Verein erstmals als Unternehmen zu führen. Mit Sicherheit hat jeder Obmann alles für den Verein getan. In Summe sind aber alle Protagonisten gescheitert. Deswegen bin ich mittlerweile der Meinung, dass das ehemalige Tiroler Fußball-Flaggschiff nur noch ein kompletter Amateurbetrieb mit einer schlanken Struktur retten kann. Da die zweite Mannschaft bereits in der Regionalliga Tirol (4. Leistungsstufe) spielt, könnte man möglicherweise relativ unkompliziert in den Amateur-Status wechseln. Und zum Thema Heimspiele: Da bin ich irgendwie optimistisch, dass sich die Politik in der Landeshauptstadt eine Lösung einfallen lässt – es geht auch um die Sportstadt Innsbruck. Heimspiele am W1-Platz mit dem altbekannten Wackerzelt hätten definitiv ihren Reiz. Und da ich ja ein alter Nostalgiker bin – mit Spielbeginn am Samstag um 15.30 Uhr.

Christian Novak/Agentur CN12

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