Sind zu viele Jäger des Hasen Tod?

Die Antwort auf die Frage nach dem großen Titelfavoriten ähnelt einer Endlosschleife. „Götzens, Götzens, Götzens…“ Nicht ein Trainer, der die Mannschaft von Thomas Pichlmann nicht ganz oben auf seiner Liste hat. Der nimmt die Rolle des haushohen Favoriten an, auch wenn er das haushoch so nicht unterschreiben möchte.

SV GÖTZENS – FC TARRENZ, Samstag, 30. Juli, 17.00. „Wir wollen aufsteigen. Da machen wir auch kein Geheimnis draus. Aber die Liga ist meines Erachtens schwieriger geworden. Da gibt es nicht diesen einen haushohen Favoriten“, räumt Pichlmann Rum – „die sind sehr stark“ – , Oberhofen und den beiden Spielgemeinschaften von Rinn/Tulfes und Rietz/Stams gute Chancen ein. Dass die Favoritenrolle Druck auf seine Spieler ausübt, glaubt der Götzens-Coach nicht. „Wir spielen seit Jahren vorne mit. Ohne Corona wären wir längst aufgestiegen. Zudem haben wir uns punktuell verstärkt und die Mannschaft hat sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt.“ Für das Auftaktmatch gegen den im Vorjahr sieglosen Fast-Absteiger aus Tarrenz gibt es daher nur eine Devise: „Wir wollen gewinnen. Auch wenn ich nicht wirklich weiß wie Tarrenz heuer aufgestellt ist.“ Zuletzt behielten die Mittelgebirgler zweimal in Folge mit 10:0 die Oberhand.

FC FRITZ OBERHOFEN/PFAFFENHOFEN – SPG PITZTAL, Freitag, 29. Juli, 19.30. Der Fünfte empfängt den Achten der Vorsaison: auf den ersten Blick scheint in diesem „Mittelständler-Duell“ jeder Ausgang möglich. Ein Blick auf die Bilanz der letzten 18 Duelle unterstreicht dies. Achtmal behielt Oberhofen die Oberhand (zuletzt im Mai deutlich mit 4:0), siebenmal die Pitztaler. „Zuhause erwarte ich mir einen Sieg. Auch wenn Pitztal ein unangenehmer Gegner ist und es mit Sicherheit nicht leicht wird“, hat für Trainer Miroslav Rikanovic das Auftaktmatch einen hohen Stellenwert. „Wir haben im Vorjahr gesehen wie schwer es ist, nach einer Auftakt-Niederlage in die Gänge zu kommen.“ Was das Saisonziel anlangt, erwartet sich Rikanovic „keine Verschlechterung gegenüber dem Vorjahr (Platz fünf, Anmerk.). Mit etwas Glück geht es vielleicht sogar zwei, drei Plätze nach oben, können wir vorne mitspielen.“ Der Platz ganz vorne ist für den FCO-Coach ohnehin bereits fix vergeben. „Der Meister kann nur Götzens heißen. Dahinter wird vor allem Rum zu beachten sein, das ja bekanntlich auch sehr ambitionierte Ziele hat.“

FC PAZNAUN – SPG AXAMS/GRINZENS, Samstag, 30. Juli, 17.00. Mit dem heimstarken Paznaun wartet auf die runderneuerte SPG Axams/Grinzens – – mit Simic (IAC), Gstrein (Umhausen), Göbbel (Innsbruck West), Saurer und Samwald (beide KE) stehen zahlreiche Routiniers nicht mehr zur Verfügung – eine denkbar unangenehme Startaufgabe. In der Vorsaison mussten sich Madersbacher & Co. auswärts mit 2:4 geschlagen geben, zuhause gelang ein knappes 2:1. „Paznaun verfügt über eine enorm kampfstarke Mannschaft. Dieses Spiel wird ein Richtmaß. Aber um eine Phrase zu bemühen: Wir gehen in jedes Spiel um es zu gewinnen“, so der neue Axams/Grinzens-Trainer Andreas Hörtnagl. Was die Saisonziele anlangt, will sich Hörtnagl nicht auf eine Platzierung festnageln lassen. „In erster Linie gilt es, die vielen jungen Spieler an die Kampfmannschaft heranzuführen. Dann sieht man weiter. Wenn die Mannschaft das Potential das in ihr steckt abruft, dann können wir nach oben blicken. Wenn nicht – dann müssen wir nach unten schauen.“ Ganz oben erwartet der SPG-Coach „ganz sicher Götzens. Dann Rum und mit Abstrichen Oberhofen.“

FC SEEFELDER PLATEAU – SU INZING, Samstag, 30. Juli, 17.00. Vor 98 Tagen standen sich beide Teams letztmals gegenüber. Der FC Seefelder Plateau siegte ohne größere Probleme mit 3:0. Und auch die Bilanz der letzten 30 Jahre spricht mit 7:3-Siegen deutlich für die Mannschaft von Gregor Eisenbeutl. Der misst dem Auftakt ganz besondere Bedeutung zu. „Wir beginnen mit vier Heimspielen in Serie. Das birgt natürlich die Chance auf einen guten Start. Dementsprechend werden wir auftreten, ohne allerdings Inzing auf die leichte Schulter zu nehmen. Dort gab`s in der Sommerpause was den Kader anlangt ziemlich viel Bewegung. Auch deshalb gleicht die Mannschaft einer Wundertüte.“ Nicht verwunderlich ist nach dem starken Frühjahr die Zielsetzung am Plateau. „Wir waren das siebtbeste Rückrundenteam und wollen uns keinesfalls verschlechtern. Das wird auch nicht passieren, sofern wir an die Leistungen vom Frühjahr anknüpfen können.“ Was die beiden Aufsteiger in die Landesliga betrifft, stehen die für Eisenbeutl bereits vor dem ersten Torschuss fest. „Platz eins ist für Götzens reserviert. Und dahinter wird sich der ambitionierte Aufsteiger Rum, der ja über kurz oder lang in die Tiroler Liga will, platzieren.“ In dieselbe Kerbe schlägt Inzing-Trainer Christian Pöham. „Götzens ist jenes Team das aufsteigen muss.“ Was die eigenen Ziele anlangt, gibt sich Pöham trotz des katastrophalen Frühjahrs – elf Niederlagen in zwölf Spielen – zuversichtlich. „Die Rückrunde sollte nicht mehr in den Köpfen drinnen sein. Auch weil wir sechs neue Spieler geholt haben. Andererseits wir es eine gewisse Zeit brauchen bis die Mannschaft eingespielt ist. Aber letztendlich sollte sich ein Platz im gesicherten Mittelfeld schon ausgehen. Primäres Ziel ist es aber, einfach guten Fußball zu spielen.“ Den wird`s auch brauchen, um am Samstag in Seefeld zu bestehen. „Das wird extrem schwer. Seefeld hat enorm aufgerüstet. Aber wir werden unser bestes geben. Und vielleicht können wir Seefeld ja ein wenig ärgern“, so Inzings Coach.

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