ÖRV/Kammerlander

Einmal geht’s noch für Kammi

Er war in den vergangenen Jahren die prägende Figur im Naturbahnrodelsport. Erfüllte sich unter anderem mit dem Weltmeistertitel auf der heimischen Grantaubahn im Jahr 2021 einen Lebenstraum. Vor einigen Monaten legte sich Thomas Kammerlander fest: Er hängt noch eine Saison an. Und auf diese bereitet er sich gewohnt akribisch vor.

Zum sommerlichen Trainingsprogramm gehören auch traditionell intensive Bergtouren. Und so war er kürzlich gemeinsam mit Bruder und Nationaltrainer Gerald Kammerlander, ÖRV-Generalsekretär Helmut Ruetz und dem früheren Kunstbahnrodler Andreas Linger in der Schweiz unterwegs. Dort stand die Überschreitung des Gebirgsmassivs Monte Rosa von italienischer Seite an.

Die Tour begann am 5. August mit dem Aufstieg zur Gnifetti Hütte als Ausgangspunkt für die ausgedehnten Besteigungen am folgenden Tag. Denn da wurden dann vom Hochplateau aus die Vincentpyramide (4215 Meter), das Balmenhorn (4176), Coro Nero (4321), Ludwigshöhe (4341), Parrotspitze (4432) Signalkuppe (4554) und Zumsteinspitze (4563) bestiegen.

„Wir sind um 5.15 Uhr gestartet und waren bis 13 Uhr unterwegs, sind also ein ganz gutes Tempo gegangen”, erzählt Kammi, der dann die folgende Nacht mit seinen Begleitern auf der Capanna Margherita verbrachte, die auf der Signalkuppe stehend die höchst gelegene Hütte in Europa ist. Am 7. August ging es dann zurück in die Heimat.

Dort stehen aktuell weitere Bergtouren und Ausfahrten mit dem Mountainbike am Programm. Auch mit dem Krafttraining hat er bereits begonnen. Da werden die Einheiten in den kommenden Wochen kontinuierlich intensiver.

In rund zwei Monaten sollte dann auch die Arbeit mit dem Renngerät beginnen. Allerdings: „Die Rodeln des österreichischen Nationalteams sind nach dem abgesagten Weltcupfinale in Moskau immer noch nicht bei den Athleten eingetroffen. „Sie wurden inzwischen von einer Spedition übernommen und sollen nach Westeuropa gebracht werden”, sagt Gerald Kammerlander.

Die Vorfreude auf die kommende und für Kammi letzte Weltcupsaison ist beim Ötztaler groß. Denn: „Einerseits steht in Rumänien eine Weltmeisterschaft an. Als Titelverteidiger möchte ich dort noch einmal eine Medaille holen. Und die Weltcuprennen sind zwar noch nicht bestätigt, aber es ist praktisch fix, dass das Finale 2023 in Umhausen und damit auf meiner Heimbahn stattfinden wird. Da würde sich für mich dann der Kreis schließen. Natürlich ist es dann auch mein Ziel, das Rennen in Umhausen zu gewinnen.”

Thomas Kammerlander im Monte-Rosa-Massiv zwischen Italien und der Schweiz.
Sportliches Quartett, von links: Andreas Linger, Helmut Ruetz, Thomas Kammerlander und Gerald Kammerlander.
Die Signalkuppe mit der Capanna Margherita, der höchsten Hütte Europas auf 4554 Metern Seehöhe.
Bei den Aufstiegen auf die diversen Gipfel arbeitete die vierköpfige Seilschaft perfekt zusammen.

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