Weil`s wohr isch

Warum wird man eigentlich Schiedsrichter? Weil man immer der Buhmann ist? Weil zu 100 Prozent 50 Prozent der Zuschauer nicht derselben Meinung sind? Weil es ein sattes Fahrtgeld und im besten Fall eine Gratis-Bierdusche obendrein gibt? Ja okay, die Anreize sind nicht die größten. Umso erfreulicher ist es, dass sich immer mehr Jugendliche/Kinder dieser Herausforderung stellen. Ich frage mich nur ob es dann zielführend ist, wenn sich Zuschauer inmitten Alkohol geschwängerter Luft eine Gaudi draus machen, den jungen Mann am Rasen unter Druck zu setzen. „Hey Schiri, olm der Gleiche. Hey Schiri, gib amol Gelb. Hey Schiri, megsch it pfeifen.“ Und nebenan wird sich mächtig auf die Schenkel geklopft, weil es ja derart lustig ist. Gar nicht bedenkend, wie es den Nachwuchs-Referees, die teilweise nicht älter als 13 Jahre sind, am Rasen gehen mag. Oder deren Eltern, die sich erste Reihe fußfrei das Spektakel geben dürfen. Dabei müsste man es einfach nur umdrehen und fragen: Wie erginge es mir, wenn meinem Sohn das Schiri-Leben derart schwer gemacht wird? Deshalb mein Tipp: Überlasst das Lustig sein den Profis. Wie etwa einer Monika Gruber. Ihr Programm „Ohne Worte“ ist einfach nur zum Brüllen. Nein stimmt gar nicht: Es regt auch zum Nachdenken an. Aber keine Angst: Ich wechsle nicht in den Kulturbereich. Davon habe ich noch weniger Ahnung als vom Fußball. In diesem Sinne wünsche ich allen eine schöne Sommerpause und hoffe, dass wir zur neuen Saison trotz drückender Hitze alle kühlen Kopf bewahren.

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