Weil`s wohr isch

„Der Fußball schreibt seine eigenen Geschichten.“ Das ist nicht einfach so daher gesagt, sondern hat landauf landab seine Gültigkeit. Und je weiter es in Richtung Ligakeller – Stichwort Kreisliga – geht, umso skurriler werden diese. Mir ist es etwa nicht nur einmal passiert, dass ich während dem Fotografieren von einem Spieler angesprochen wurde: „Mich darfst aber nicht fotografieren. Ich bin im Krankenstand.“ Oder die sich über Generationen hinweg durchziehenden Diskussionen auf der Ersatzbank, wenn es darum geht, wer denn nun den Ball holt, der gerade über den Zaun geflogen ist. Ein Spruch an den ich mich ewig erinnern werde, liegt schon etwas länger zurück. Nach einem Match ging ein Spieler der unterlegenen Mannschaft zum Unparteiischen und meinte: „Schiri, des wor heint a super Spiel. Lei schod, dass du es nit gsechn hosch.“

Gar nicht solange zurück liegt eine Gegebenheit, die sich unlängst in Kematen zugetragen hat. Eine Mannschaft, die von der Ligazugehörigkeit her etwas weiter unten angesiedelt ist, bereitet sich auf das Training vor. Und was gehört zu einer peniblen Vorbereitung dazu? Natürlich eine Kiste Bier, um nach den schweißtreibenden Übungen wieder genug Flüssigkeit aufnehmen zu können. So weit so gut. Nur blöd, wenn zuvor eine Mannschaft trainiert, deren Spieler ob ihrer Ligazugehörigkeit nur Elektrolyt-Getränke gewohnt sind. Die fielen über den bereitgestellten Hopfensaft nur so her, wie dereinst die Gladiatoren im römischen Reich über ihre Gegner. Und so mussten sich die Kicker für die das Bier eigentlich gedacht war, mit schlichtem Leitungswasser begnügen.

Ja, es gibt Geschichten die nur der Fußball schreibt. Und seien wir mal ehrlich: Gerade die machen den (Amateur)-Fußball zu dem was er ist: Zur wichtigsten Nebensache der Welt, in der es vorwiegend um soziale Kontakte und Freundschaften geht. Sollte letztere zwischen den beiden Vereinen ob des jüngsten „Zipfer-Gates“ gelitten haben, dann ein Tipp: Kleine Geschenke, und wenn es nur eine Kiste Bier ist, erhalten die Freundschaft.

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