ÖRV/Miriam Jennewein

Weichen für neue Saison gestellt

Mit einem Online-Event wurde vom Internationalen Rodelverband (FIL) die neue Saison der Naturbahnrodler eingeläutet. Beginnen wird sie in diesem Winter im Gegensatz zu anderen Jahren verspätet – nämlich erst im Jänner. Dafür steht mit dem Event auf der legendären Grantaubahn in Umhausen gleich zu Beginn ein echtes Saisonhighlight am Programm.

Das hat selbstredend auch der amtierende Weltmeister und mehrfache Weltcup-Gesamtsieger Thomas Kammerlander im Fokus: „Darauf freue ich mich enorm. Der Start in Umhausen ist mein persönliches Saison-Highlight. Auf meiner Bahn will ich gewinnen.”

Für Thomas Kammerlander ist der Weltcupauftakt auf seiner Heimbahn in Umhausen das Saisonhighlight.
Foto: Andreas Ebermann

Nachdem er nach seinem umjubelten WM-Titel im Februar über einen möglichen Rücktritt nachgedacht hatte, lässt „Kammi” derzeit offen, ob er in seine letzte Saison geht: „Wie es weiter geht, werden wir nach der Saison sehen. Das lasse ich alles in Ruhe auf mich zukommen.”

Im Weltcup ist Kammerlander diesmal einer der Jäger des Gesamtsiegers des vergangenen Winters, Michael Scheikl aus der Steiermark. Für den Ötztaler war der Weltcup 2020/2021 schon mit dem Saisonstart erledigt, da er zum Auftakt zwei Rennen wegen einer Quarantäne verpasst hatte. „Ich hatte aber ohnehin die WM im Fokus. Deshalb hat mich das nicht besonders getroffen”, hält er fest.

Olympiatraum geplatzt

Geplatzt ist für die Naturbahnrodler der Traum, ins Programm der Olympischen Spiele 2026 aufgenommen zu werden. Der für die Sparte zuständige FIL-Vizepräsident Peter Knauseder: „Wir haben das leider nicht geschafft, sind an den Richtlinien des IOC gescheitert. Denn für das Naturbahnrodeln hätten andere Sparten auf Disziplinen verzichten müssen.”

Seltsam erscheint freilich, dass der Internationale Rodelverband, der eigentlich nebst dem Kunstbahn- auch das Naturbahnrodeln vertreten sollte, nicht einmal einen Aufnahmeantrag eingereicht hat. „Hier wurde halt wieder einmal deutlich, dass wir in der FIL nur eine untergeordnete Rolle spielen”, heißt es dazu nicht zu Unrecht hinter vorgehaltener Hand.

Kammi nimmt auch das gelassen: „Für den Sport ist es natürlich schade und auch nicht ganz nachvollziehbar. Für mich wäre Olympia 2026 aber ohnehin zu spät gekommen. Deshalb sollen sich da andere Gedanken darüber machen.”

Training voll im Gang

Die Naturbahnrodler, insgesamt werden in der bevorstehenden Saison mehr als 20 Nationen an den Start gehen, bereiten sich aktuell intensiv auf die Rennsaison vor. Zuletzt standen viele Trainingsläufe auf der neu geschaffenen Bahn in Kühtai am Programm. Und auch die Grantau erstrahlt inzwischen im rennfertigen Kleid. „Wir werden dann bald dorthin wechseln. Umhausen ist bekanntlich eine technisch höchst anspruchsvolle Bahn, auf der sich stets die Spreu vom Weizen trennt”, sagt Kammerlander.

Naturbahnrodel-Weltcup 2021/2022

7. bis 9. Jänner Umhausen (Österreich)

21. bis 23. Jänner Vatra Dornei (Rumänien)

28. bis 30. Jänner Deutschnofen (Italien)

18. bis 20. Februar Mariazell (Österreich)

24. bis 27. Februar Moskau (Russland)

Europameisterschaft 2022

10. bis 13. Februar Laas (Italien)

Foto: ÖRV/Miriam Jennewein

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code