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Rodler schreiben Sport-Geschichte

Nach dem fulminanten Comeback-Sieg der Doppelsitzer Thomas Steu und Lorenz Koller, sowie dem Ausrufezeichen von Madeleine Egle, die das gestrige Damen-Rennen dominierte, knackte Wolfgang Kindl im heutigen Rennen der Herren den Jackpot.

Der 33-jährige Routinier, der in der Vorwoche in Sotschi mit Rang drei im Sprint seine Rückkehr aufs Podest zelebrierte, setzte heute noch eines drauf und sicherte sich drei Jahre nach seinem letzten Triumph seinen insgesamt achten Weltcupsieg. Der Tiroler, der nach Bestzeit in Durchgang eins mit fünf Tausendstel Vorsprung auf Johannes Ludwig in die Entscheidung gestartet war, teilte sich das oberste Treppchen mit Max Langenhan. Der Deutsche hatte nach Zwischenrang vier erfolgreich den Turbo gezündet und war nach einer Fahrzeit von 1:47,997 auf die Tausendstelsekunde gleich schnell wie der Österreicher. Hinter Langenhan landeten dessen Landsleute Johannes Ludwig und Felix Loch auf den Plätzen drei und vier. Ludwig baute damit seinen Vorsprung im Gesamt-Weltcup weiter aus, Kindl verbesserte sich im Overall-Ranking auf Rang vier.

Der Rest der heimischen Starter hatte mit der heutigen Entscheidung nichts zu tun. Reinhard Egger belegte als zweitbester Österreicher Rang elf, Jonas Müller verbesserte sich in Durchgang zwei um fünf Positionen und beendete das Rennen unmittelbar vor David Gleirscher auf Platz 14. Nico Gleirscher hatte in beiden Laufen Ausgangs der Kurve 14 grobe Linienproblem und musste mit Rang 27 Vorlieb nehmen.

In der abschließenden Team-Staffel übergab Startläuferin Madeleine Egle nach einigen Unsicherheiten mit Rückstand an Wolfgang Kindl .Der Doppel-Weltmeister von 2017 konnte diesen ebenso wie die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller nicht mehr wesentlich verringern. Am Ende reichte es für Platz fünf, den Sieg holte sich die Gastgeber, Italien belegte vor Russland Platz zwei.

Der Rodel-Tross übersiedelt nun nach Innsbruck-Igls, wo der Weltcup am kommenden Wochenende fortgesetzt wird. Neben den Einzeldisziplinen steht im Olympia-Eiskanal von 1976 ein weiterer Sprint-Weltcup auf dem Programm.

Wolfgang Kindl: „Es hat so lange und so viele Rennen nicht funktioniert, ich weiß gar nicht wann mein letzter Weltcupsieg war. Aber ich habe nie aufgegeben, wir haben am Materialsektor zuletzt sehr viel weiterbekommen, auch beim Start ist einiges passiert. Ich habe im Sommer super trainiert, viel getüftelt, die harte Arbeit hat sich definitiv ausgezahlt. Das letzte Wochenende war schon ganz wichtig, das jetzt war die Draufgabe, damit sollte hinsichtlich Olympiaqualifikation nichts mehr anbrennen. Ich fühle mich top fit und hoffe natürlich, dass es so weiter geht.“

Cheftrainer Rene Friedl: „Es war ein historisches Wochenende, gewaltig, was hier abgeliefert haben und sehr schön, dass man so etwas miterleben darf – gerade als österreichischer Trainer auf einer deutschen Bahn. Gratulation an Wolfgang, der sich eindrucksvoll zurückgemeldet hat. Bei aller Freude dürfen wir aber nicht nachlassen. Der Rest der Mannschaft hat sicherlich mehr drauf, sie sind aktuell zu unkonstant und auch am Start zu langsam. Sie müssen wieder mehr an sich glauben und lockerer werden, hier gilt es einfach konsequent weiterarbeiten.“

Foto: FIL/FotoManLV

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