KVÖ/Holzknecht

Vorfreude auf den Saisonstart

Rückblick, Ausblick, Einblick. Unter diesem Motto fand am Mittwoch im Bundesleistungszentrum im Kletterzentrum Innsbruck die Saisonauftakt-Pressekonferenz des Kletterverband Österreich statt. Die Vorfreude auf den Weltcup-Auftakt am Wochenende im Schweizer Meiringen (8. bis 10. April) ist bei allen Beteiligten groß, gleichzeitig laufen die Planungen im Verband in Richtung Heim-Weltcup im Juni und Olympische Spiele 2024 in Paris.

Nach über sechs Monaten Wettkampfpause ist es am Wochenende soweit: Der IFSC Kletter-Weltcup startet in Meiringen in die Saison 2022. Der letzte Weltcup fand Anfang September 2021, also vor über sieben Monaten, in Slowenien statt. „Das vergangene Jahr war aufregend und herausfordernd, mit den Olympischen Spielen, dem großen Heim-Weltcup in Innsbruck und der WM. Nach einer längeren Winterpause, die das gesamte Team für optimales Training nutzen konnte, sind wir bereit für die kommenden Herausforderungen“, betont KVÖ-Geschäftsführer Heiko Wilhelm.

In der Schweiz steht bei Damen und Herren je ein Boulder-Bewerb auf dem Programm. Franziska Sterrer, regierende Boulder-Staatsmeisterin, hat sich trotz einer Fingerverletzung in der Vorbreritung einiges vorgenommen: „Die Verletzung hat mich zwei Wochen gekostet, körperlich war das nach dem langen Trainingsblock aber vielleicht gar nicht so schlecht. Ich habe versucht, das Beste aus der Situation zu machen und bin für Meiringen voll fit. Vergangenes Jahr war ich dort Elfte, diesmal will ich ins Finale. Das ist generell das Ziel für die Saison: Mich in der Weltspitze zu etablieren.“

Bei den Herren sind alle Augen auf Jakob Schubert gerichtet. Der Olympia-Bronzemedaillengewinner von Tokio hat die monatelange Pause für diverse Fels-Projekte genutzt, war direkt nach der WM im Herbst in Spanien und ist auf Mallorca die schwierigsten Deep Water Soloing Routen, also ungesichert über dem Wasser, geklettert. Wenig später kletterte er im spanischen Klettermekka Siurana die zwei Routen King Capella (9b/9b+) sowie La Capella (9a+/9b) im Abstand von wenigen Stunden an einem Tag. „Jetzt bin ich wieder voll motiviert für das Wettkampfklettern. Ich habe nach den Olympischen Spielen gemerkt, wie sehr ich das nach wie vor brauche und welcher Ansporn diese Medaille ist. In dieser Saison werde ich sicher den einen oder anderen Weltcup auslassen, aber die EM in München habe ich auf der Rechnung. Die nächsten Jahre werden dann wieder enorm anstrengend, wenn es Richtung Olympische Spiele 2024 in Paris geht.“

Das olympische Format wurde wie geplant adaptiert, in Paris werden eigene Medaillen für Speed sowie für eine neue Kombination aus Lead und Bouldern vergeben. Das freut auch Jessica Pilz, die in Tokio trotz Verletzung im Vorfeld ihre olympische Premiere feierte und in Paris wieder dabei sein will: „In erster Linie bin ich froh, dass für Speed eigene Medaillen vergeben werden und ich nicht mehr an die Speedwand muss. Nach der anstrengenden letzten Saison war es wichtig, abzuschalten und den Kopf frei zu bekommen. Das ist mir gut gelungen, auch wenn die Fitness noch nicht ganz da ist. Die Motivation ist aber jedenfalls riesengroß, am liebsten will ich schon in Meiringen ganz vorne dabei sein.“

In der Saison 2022 stehen weder Olympische Spiele noch Weltmeisterschaften auf dem Programm, mit dem Heim-Weltcup in Innsbruck (22. bis 26. Juni), der EM in München im Rahmen der Multisport-EM (11. bis 18. August) sowie den World Games in Alabama (7. bis 17. Juli) finden sich jedoch mehrere Highlights im Kalender. Dazu kommt die FISU Universitäts-WM in Innsbruck (14. bis 17. Juni). „Das ist in der Trainingsplanung eine große Challenge, weil wir sehr individuell auf die Bedürfnisse der Athletinnen und Athleten eingehen müssen“, sagt KVÖ-Nationalcoach Kilian Fischhuber, der nach dem einvernehmlichen Abgang von Reinhold Scherer gemeinsam mit Katharina Saurwein für die sportlichen Pläne verantwortlich zeichnet. „Nach der langen Wettkampfpause ist die Vorfreude bei allen riesengroß. Ich bin überzeugt davon, dass wir alle gemeinsam wieder einen großen Schritt nach vorne gemacht haben.“

IFSC WELTCUP 2022:

8.-10. April, Meiringen (SUI): Bouldern
6.-8. Mai, Seoul (KOR): Bouldern, Speed
20.-22. Mai, Salt Lake City (USA): Bouldern
27.-29. Mai, Salt Lake City (USA): Bouldern, Speed
10.-12. Juni, Brixen (ITA): Bouldern
22.-26. Juni, Innsbruck: Bouldern, Lead
30.Juni-2. Juli, Villars (SUI): Lead, Speed
8.-10. Juli, Chamonix (FRA): Lead, Speed
22.-23. Juli, Briancon (FRA): Lead
2.-3. September, Koper (SLO): Lead
24.-26. September, Bali (INA): Lead, Speed
30.September-2. Oktober, Wujiang (CHN): Lead, Speed
6.-9. Oktober, Chongqing (CHN): Combined

WEITERS:

14.-17. Juni: FISU Universitäts-WM in Innsbruck
7.-17.Juli: World Games in Alabama (USA)
11.-18. August: Multisport-EM in München (GER)

Foto: KVÖ/Holzknecht

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