Der alte Hallenkaiser ist auch der neue

„Endlich wieder Fußball!“ 56 Tage nach dem Schlusspfiff auf dem grünen Rasen war die Vorfreude auf das erste fußballerische Kräftemessen des Jahres riesengroß. Eine den ganzen Tag über nahezu volle Tribüne im Telfer Sportzentrum war der beste Beweis dafür, das „König Fußball“ auch im Winter, zumindest zeitweise, regiert.

Standen früher Hallenturniere an der Tagesordnung und gab es sogar eine eigene Tiroler Hallenmeisterschaft, geriet der Bandenzauber für Kampfmannschaften zuletzt zusehends in den Hintergrund. Rühmliche Ausnahme: Das Johannes Osl-Gedenkturnier. Das ehemalige Dreikönigsturnier dient für viele Mannschaften als Start zur Frühjahrsvorbereitung und ist mittlerweile ein fixer Bestandteil des Fußballkalenders. Heuer durften sich die Veranstalter über die Rekordteilnehmerzahl von 13 Teams freuen. Und dies obwohl mit Zirl und der SPG Oberland West zwei Teams kurzfristig absagten. Und um es vorwegzunehmen: Es wurde großteils durchaus ansehnlicher Hallenfußball geboten. Mit viel Tempo aber ohne unnötige Härteeinlagen.

In der Vorrundengruppe A wusste vor allem Landesligist Haiming zu überzeugen. Die Mannschaft von Manuel Rott, die mit Tobias Brandtner auch den besten Torhüter des Turniers stellte, kürte sich ungeschlagen zum Gruppensieger. Auf Platz zwei landete die von Hannes Kuba betreute Mischung aus erster und zweiter Völser Mannschaft. In der Gruppe B war Gastgeber Telfs eine Klasse für sich. Das Team rund um Torschützenkönig Christof Mader (12 Treffer) holte in fünf Spielen die Maximalpunkteanzahl von 20. 20 deshalb, weil es für jeden Sieg mit vier Toren Differenz einen Zusatzpunkt gab. Mit vier Siegen und nur einer Niederlage qualifizierte sich Kematen als Zweiter für das Spiel um den Finaleinzug. In diesem waren die „Blues“ lange Zeit überlegen, mussten sich Haiming aber nach torlosen zehn Minuten letztendlich im „Sudden Death“ mit 0:1 geschlagen geben.

Weitaus eindeutiger waren die Kräfteverhältnisse im zweiten Halbfinalspiel. Da ließ Telfs den überraschend starken „Young Boys“ aus Völs keine Chance, siegte deutlich mit 4:0. Und auch im Endspiel gegen Haiming stellten die „Säbelzahntiger“ eindrucksvoll unter Beweis, dass sie mit dem glatten Hallenparkett am besten zurechtkommen. Letztendlich siegte die Schreter-Elf ohne Probleme mit 6:1. Ähnlich einseitig gestaltete sich das Spiel um Platz drei. Im ewig jungen Derby zwischen Kematen und Völs wussten die „Blues“ wie schon in den Spielen zuvor zu überzeugen, bezwangen den Lokalrivalen mit 4:0.

Dominik Monz, der im Vorjahr noch als erfolgreicher Coach an der Bande stand und heuer als Turnierleiter fungierte, zog ein mehr als positives Resümee. „Vorab möchte ich unserem Coach Schredi (Marcel Schreter, Anmerk.) zur erfolgreichen Titelverteidigung gratulieren. Ich möchte mich aber aber auch bei allen Helfern, Sponsoren und der Gemeinde für ihre Unterstützung und den vielen Zuschauern für ihr Kommen bedanken. Sie haben für eine super Stimmung auf den Rängen gesorgt. Bedanken möchte ich mich aber auch bei den teilnehmenden Vereinen. Es einfach toll, wenn viele Mannschaften aus der Umgebung zusammen kommen und in aller Freundschaft um den ersten Titel des Jahres kämpfen. Wir können jedenfalls stolz sein und freuen uns schon auf das Turnier im nächsten Jahr.“ Ins selbe Horn stößt Daniel Osl, der zweite Mann im Organisationsteam. In Erinnerung an dessen Vater wurde das Turnier heuer zum siebten Mal ausgetragen. „Unser Turnier ist, wie ich finde, mittlerweile ein einzigartiges Fußballfest für Kampfmannschaften in Tirol. Die Qualität der Spiele hätte das Herz meines Vaters sicher höher schlagen lassen. Vor allem weil sämtliche Spiele fair und von großem Sportsgeist geprägt waren.“

Endstand Johannes Osl-Gedenkturnier:1. SV Telfs I, 2. SV Haiming, 3. SV Kematen, 4. Völser SV, 5. SV Telfs III, 6. FC Oberhofen/Pfaffenhofen, 7. SV Telfs II, 8. SPG Rietz/Stams, 9. SPG Mieminger Plateau, 10. FC Flaurling/Polling, 11. FC Seefelder Plateau, 12. SU Roppen, 13. SPG Oetz/Sautens

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