Weil`s wohr isch

Am Wochenende nimmt das Rennen um die Aufstiegsplätze und gegen den Abstieg wieder Fahrt auf. Aber ist es überhaupt ein richtiges Rennen? Denn mittlerweile ist es zur Unsitte geworden, sich auszusuchen wo man spielt. Einmal steigt ein Club als Achter in die zweite Liga auf, dann verzichtet ein Meister auf den Aufstieg, oder es lässt sich ein Verein, wie zuletzt Silz/Mötz, einfach eine Liga nach unten versetzen. Dass manchem Fußballfan da ganz nach dem Motto – „Erst machen sie den Spielermarkt kaputt, dann steigen sie freiwillig ab“ – die Galle hochkommt, ist durchaus verständlich. Jetzt fehlt nur noch, dass die einstigen „Gladiatoren“ nächstes Jahr in der Regionalliga Tirol Meister werden und dann auf den Aufstieg verzichten. Oder, dass vielleicht ein weiterer Westligist freiwillig absteigt. Oder der FC Wacker lässt im Frühjahr Federn, wird am Ende Dritter in der Hypo Tirol Liga und darf dann doch nicht aufsteigen. Das Theater schau ich mir dann gerne an.

Doch wie gewährt man solchen Auswüchsen Einhalt? Ganz einfach: Indem rigorose Strafen, in welcher Form auch immer, ausgesprochen werden und auf die Einhaltung diverser Fristen beinhart gepocht wird. So wie es etwa beim „Fall Reichenau“ war. Die Innsbrucker verloren nach dem damaligen Aufstiegsverzicht nicht nur den ÖFB-Cup-Startplatz sondern starteten auch mit neun Minuspunkten in die neue Saison. Warum das diesmal nicht geht? Weil in der Regionalliga West das ÖFB-Regulativ gilt und nicht jenes des Tiroler Fußballverbandes. Der durfte zwar im Präsidium über den Antrag der SPG Silz/Mötz abstimmen – das Abstimmungsergebnis endete im übrigen 9:9 – allerdings war diese Abstimmung nicht bindend, zumal in letzter Instanz die Regionalliga-West-Kommission über „Sein oder Nichtsein“ entscheidet. Und dass die Salzburger und Vorarlberger Vertreter mit dem freiwilligen Abstieg von Silz/Mötz gut leben können, liegt in der Natur der Sache.

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