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Favorisierte Gastgeber

Der Rennrodel-Weltcup 2020/21 findet am bevorstehenden Wochenende im thüringischen Oberhof seine Fortsetzung. Der Eiskanal wurde über den Sommer einer Betonsanierung mit teilweise Höhenreduzierungen der Kurven und Betonprofil-Anpassungen unterzogen. Teile der Bahn wurden neu überdacht, auch die Starthäuser beim Herren- und Damenstart wurden umgebaut. Die Bauarbeiten werden im Sommer 2021 finalisiert. 115 Aktive aus 18 Nationen haben für die bevorstehenden Entscheidungen in Oberhof gemeldet, inklusive Betreuer, Funktionäre und Personal wurden sämtliche Personen vor Ort negativ auf Covid-19 getestet. Eröffnet wird die dritte Station des Eberspächer Rennrodel-Weltcup 2020/21 von den Doppelsitzern und Herren am Samstag, tags darauf folgen die Damen, abschließend wird ein weiterer Team-Staffel-Bewerb ausgetragen. In sämtlichen Disziplinen führt der Weg zum Sieg über Deutschlands heimstarke Rodel-Asse.

Offene Rechnung

Doppelsieg beim Comeback in Innsbruck-Igls, dritter Altenberg-Sieg in Folge, Führung im Gesamt-Weltcup – Thomas Steu und Lorenz Koller haben auf Anhieb dort angeschlossen, wo sie vor der schweren Verletzung des Vorarlbergers aufgehört haben. Nach zwei Bahnen mit siegreichen Erinnerungen folgt nun mit Oberhof ein Eiskanal, wo es für die erfolgsverwöhnten Österreicher noch zu keinem Podestplatz gereicht hat. Das gilt für die Doppelsitzer, wie für den Rest der aktuellen Weltcup-Mannschaft. Steu/Koller, die in Oberhof als bestes Resultat den vierten Platz bei der Europameisterschaft 2019 zu Buche stehe haben, werden abermals einen Kraftakt benötigen, um der Konkurrenz zu enteilen. Speziell Deutschlands Paradeschlitten, Olympiasieger Wendl/Arlt und die Thüringer Weltmeister Eggert/Benecken sind auf ihrer Hausbahn eine Macht, auch die Italienern Rieder/Rastner und die wiedererstarkten Sics-Brüder aus Lettland werden zu beachten sein. Während die russischen Schlitten schwer einzuschätzen sind, muss man mittlerweile auch Yannick Müller und Armin Frauscher auf der Rechnung haben. Das Duo legte in seiner erst zweiten Weltcupsaison mit dem zweiten Platz von Igls und Rang sechs in Altenberg einen fulminanten Saisonstart hin. Während Steu/Koller und Müller/Frauscher gesetzt sind, müssen die Junioren Juri Gatt und Riccardo Schöpf ihr Ticket im Nationencup lösen.

Alle ÖRV-Herren gesetzt

Bei den Herren, die am Samstag nach dem Doppelsitzer-Bewerb ins Rennen gehen, sind der heuer ebenfalls noch unbesiegte Felix Loch (GER), sowie Vorjahressieger und Lokalmatador Johannes Ludwig zu favorisieren. Stark präsentierten sich in Oberhof in den Vorjahren auch die russischen und lettischen Einsitzer. Bei Österreichs Herren, die nach dem suboptimalen Rennen in Altenberg auf Wiedergutmachung aus sind, haben alle fünf Starter Chancen auf ein top Ergebnis. Reinhard Egger, der bei der Europameisterschaft 2019 als Vierter nur hauchdünn an den Medaillen vorbeigeschrammt war, zählt Oberhof ebenso zu seinen Lieblingsbahnen wie Nico Gleirscher. Auch Bruder David, Wolfgang Kindl und Jonas Müller haben die Qualität und Erfahrung, um ganz vorne mitmischen zu können. Aufgrund der Setzliste, in die die Ergebnisse der drei vorangegangenen Weltcuprennen einfließt, sind sämtliche ÖRV-Herren vorqualifiziert. Die Gesetztengruppe der Herren ist mit 15 Schlitten begrenzt, die der Damen und Doppelsitzer mit je zwölf.

Auch bei den Damen sind die Gastgeberinnen dank Natalie Geisenberger und Julia Taubitz, die im Gesamtweltcup punktegleich die Nase vorne haben, in Pole-Position. Neben Madeleine Egle, die zuletzt lautstark an ihrem ersten Weltcuppodest angeklopft hat, ist auch Lisa Schulte gesetzt, Hannah Prock muss ihr Ticket am Freitag im Nationencup lösen.

Rene Friedl (ÖRV-Cheftrainer & Sportdirektor): „Wir müssen uns im Vergleich zu Altenberg speziell bei den Herren rodlerisch steigern. Wenn das gelingt, haben wir sicherlich sehr gute Möglichkeiten die podestlose Serie hier in Oberhof zu beenden. Das Material passt, die Stimmung ist sehr positiv, nun gilt es das wenige an Trainingszeit optimal zu nützen und voll fokussiert ins Rennen zu starten. Der Veranstalter gibt sich große Mühe, trotz Corona und der Baumaßnahmen einen guten Weltcup durchzuführen, wir freuen uns auf die bevorstehenden Aufgaben. “

Nico Gleirscher: „Die Kurvenkombination neun/zehn verzeiht mehr Fehler, die Einfahrt in die zehn muss nicht mehr so exakt am Punkt sein, damit sind die Auswirkungen nicht derart so brutal. Es ist gut, dass diese Passage entschärft wurde, am Rest hat sich nicht wirklich viel verändert. Ich fühle mich in Oberhof deutlich wohler als in Altenberg, will mir im Training eine gute Ausgangsposition erarbeiten und freu mich schon sehr auf das Rennen.“

Wolfgang Kindl: „Im Vorjahr hat die Bahn aufgrund der Feuchtigkeit extrem nachlassen. David und ich hatten im ersten Lauf die letzten beiden Nummern und waren ebenso chancenlos wie Jonas, der als Halbzeitführender im Finale als letzter in die Bahn ging. Nachdem das Wetter vergangene Woche in Altenberg auch nicht wirklich mitgespielt hat, hoffe ich diesmal auf gleichbleibend faire Bedingungen. Ich werde mit dem gleiche Set-up wie letzte Woche fahren und versuche in den wenigen Trainingsläufen die bestmögliche Abstimmung zu finden.“

Eberspächer Rennrodel-Weltcup/Zwischenstände, Nationencup, Gesetzte:

Zeitplan:

Samstag, 12.12.2020:

09:00    Doppelsitzer/1. Lauf

10:20    Doppelsitzer/2. Lauf

11:50    Herren/1. Lauf

13:25    Herren/2. Lauf

Sonntag, 13.12.2020:

09:05    Damen/1. Lauf

10:40    Damen/2. Lauf

12:50    Team-Staffel

Foto: FIL/Mareks Galinovskis

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