elementalPRESS/L. Hagen

Erste Standortbestimmung

Am kommenden Wochenende findet in Tomaszow Mazowiecki der erste Weltcup der Olympiasaison 2021/22 im Eisschnelllauf statt. Mit Vanessa Herzog, Katharina Thien, Gabriel Odor und Ignaz Gschwentner sind vier rot-weiß-rote Athleten im Einsatz. Das heimische Team wird sich vor allem auf die kürzeren Distanzen als auch auf den Massenstart konzentrieren.

Nach ihrem Bandscheibenvorfall im April und einer schwierigen Vorbereitung beginnt für Österreichs Sportlerin des Jahres 2019 eine etwas ungewisse Saison in Polen. Denn nach monatelanger Therapie hat die Wahlkärntnerin immer noch mit Rückenproblemen und Schmerzen zu kämpfen.

„Es sind jetzt 15 Rennen in den nächsten 32 Tagen. Das ist schon ein intensives Programm. An sich sollte die Olympiaqualifikation kein großes Thema sein, denn die Inzell-Zeiten aus der Vorbereitung sollten für die Zeitenliste definitiv schon reichen“, blickte Herzog voraus. Die Olympischen Spiele in Peking sind eines der großen Jahreshighlights für die 26-Jährige, die sich über drei Distanzen qualifizieren will.

In Polen geht sie zweimal über 500 Meter und einmal über 1.000 Meter an den Start. „Wir sind schon seit vergangener Woche hier, und ich konnte mich mit dem Eis anfreunden. Ich mag das Eis hier und bin immer gut gefahren. Die Form sollte passen, auch wenn gerade der Sprint noch eine Wundertüte bei mir ist“, schilderte die Weltmeisterin von 2019. Denn in der Vorbereitung absolvierte sie bislang nur einen Lauf über 500 Meter.

„Das Ziel sind gute Läufe, aber vor allem auch schmerzfreie Läufe. Beim Start über 500 Meter verspüre ich immer noch einen Stich beim ersten Schritt. Im Rennen ist es dann okay, nach dem Lauf beim Aufrichten muss ich auch sehr aufpassen“, erklärte die Österreicherin, die eine lange Therapiezeit in der Vorbereitung auf die Saison zu absolvieren hatte: „Nach den 20 Wochen Therapie seit dem Bandscheibenvorfall ist der Blick auf die Saison natürlich anders. Es wird sicher von Rennen zu Rennen besser werden, aber jeder Einsatz ist halt ein Tanz auf der Rasierklinge, weil die Schmerzen wieder kommen können.“

Ohne Probleme hingegen verlief die Vorbereitung auf die Weltcupsaison bei Gabriel Odor. Der 21-Jährige aus Grinzens startet in Polen über 1.000, 1.500 Meter sowie im Massenstart. Gabriel Odor: „Ich bin gut durch den Sommer gekommen. Die Vorbereitungsrennen sind noch nicht so gelaufen, wie ich mir das erwünscht habe, aber zuletzt der 3.000-Meter-Lauf in Inzell war so, wie ich mir das vorgestellt habe. Die Form kommt und genau zur richtigen Zeit.“

Der junge Tiroler träumt von der Teilnahme an seinen ersten Olympischen Spielen. „Im Hinblick darauf werden vor allem die Massenstarts wichtig werden. Über 1.500 und 5.000 Meter geht es dann über die Zeiten und die werden in Nordamerika dann erzielt werden müssen“, blickte er voraus.
Im vergangenen Jahr gaben der Tiroler Ignaz Gschwentner, Goldmedaillengewinner bei den Olympischen Spielen der Jugend in Lausanne im vergangenen Jahr und die Steirerin Katharina Thien ihr Weltcupdebüt. In der Vorbereitung schafften sie die Limits und sind damit in Polen auch mit dabei. Gschwentner wird über 500 Meter als auch am Tausender am Start stehen.

„Die Trainingsumfänge waren heuer sehr ähnlich, auch wenn das Sommereis fast komplett weggefallen ist, da ich Heeressportler geworden bin und zu dieser Zeit meinen Grundwehrdienst absolviert habe. Mit der Vorbereitung bin ich sehr zufrieden, der erste Weltcup in Tomaszow wird jetzt eine Standortbestimmung werden. Langfristig ist es das Ziel heuer die Österreichischen Rekorde über 500 und 1.000 Meter anzupeilen. Das schnelle Eis bei den Weltcups drei und vier in Nordamerika wird dafür ideal sein“, so Gschwentner.

Auch die 21-jährige Thien war mit ihrer Vorbereitung zufrieden. „Wir haben einige Testrennen schon hinter uns in Inzell die relativ zufriedenstellend verlaufen sind. Wir waren jetzt sieben Wochen dort intensiv am Eis. Ich freue mich, dass es mit der Qualifikation für den Massenstart funktioniert hat. Es wartet ein extrem starkes Feld dort auf mich“, so die Steirerin.

Programm:
Freitag, 12. November 2021
500 Meter Frauen (mit Vanessa Herzog)
500 Meter Männer (mit Ignaz Gschwentner)
3.000 Meter Frauen
5.000 Meter Männer

Samstag, 13. November 2021
500 Meter Frauen (mit Vanessa Herzog)
1.500 Meter Männer (mit Gabriel Odor)
1.000 Meter Frauen (mit Vanessa Herzog)
Massenstart Männer (mit Gabriel Odor)
Teamverfolgung Frauen

Sonntag, 14. November 2021
500 Meter Männer (mit Ignaz Gschwentner)
1.500 Meter Frauen
1.000 Meter Männer (mit Gabriel Odor, Ignaz Gschwentner)
Massenstart Frauen (mit Katharina Thien)
Teamverfolgung Männer

Foto: elementalPRESS/L. Hagen

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