Tiroler-Liga startet mit echtem Knaller

Na wenn das mal kein spektakulärer Auftakt ist. Gleich zum Saisonstart kommt es in Kematen zum ewig reizvollen Duell zwischen den „Blues“ und der Überraschungsmannschaft des Frühjahrs, dem Völser SV. Neuland betreten dagegen die Kicker des SV Oberperfuss. Beim Comeback in der Tiroler-Liga geht es nach Münster.

SC MÜNSTER – SV OBERPERFUSS, Freitag, 29. Juli, 18.30. In der Vorsaison hatte der Aufsteiger aus Münster zu keiner Zeit etwas mit dem Abstieg zu tun, landete am Ende auf Rang zehn. Die Basis für den Klassenerhalt wurde vor allem zuhause gelegt. Vor eigenem Anhang holten Kostenzer, Nagraisalovic & Co. 24 der 40 Punkte. Und dennoch hätte es für Oberperfuss zum Start durchaus härter kommen können. Für Trainer Helmut Lorenz ist es jedenfalls ein Spiel wie jedes andere. Da macht auch die neue Liga keinen großen Unterschied. „Wir fahren nach Münster um unsere Art des Fußballs zu zeigen, der Tore nahezu garantiert. Egal in welcher Liga.“ Auch beim Saisonziel gibt es, zumindest was eine Platzierung anlangt, viel Spielraum. „Das ist schwer zu sagen, weil kein Spieler von uns jemals in der Tiroler-Liga gespielt hat. Nach der Saison wollen wir aber sagen können: wir haben 14 oder mehr gute, hauseigene Tiroler-Liga-Spieler in unserem Kader.“

Ein Kader, der im Sommer geschwächt wurde. Mit Nicolas Jäkel verließ der 23-Tore-Mann der abgelaufenen Saison Oberperfuss in Richtung WSG Tirol. „Wir wünschen Nico viel Fitness und Gesundheit. Dann kann sein Weg über die WSG ein guter werden“, so Lorenz. Die Lücke welche Jäkel hinterlässt, soll intern aufgefangen werden. „Wir werden die Leistungen die Nico gezeigt hat nicht direkt kompensieren können. Und doch wird sich die Tür für den einen oder anderen auftun.“

Für welchen Club sich die Tür in die Regionalliga-Tirol auftut, wagt der Oberperfer Coach nicht zu prophezeien. „Ich beschäftige mich mit den anderen Mannschaften recht wenig, kann dazu deshalb nichts sagen.“

SV KEMATEN – VÖLSER SV, Freitag, 29. Juli, 19.30. Vor 70 Tagen standen sich die beiden Lokalrivalen das letzte Mal gegenüber. Das 0:0 war das fünfte Remis im 24sten Aufeinandertreffen. Zehnmal hatte Kematen das bessere Ende für sich, neunmal der Völser SV. „Unabhängig jeder Bilanz: wir wollen dieses Spiel gewinnen. Erstens weil es ein Heimspiel ist und zweitens, weil ein guter Start in die Saison immer gut ist. Wir wissen aber auch, dass Völs sehr gut drauf ist und dieses Spiel alles andere als einfach wird“, hofft Kematen Obmann Arno Bucher auf „viele Zuschauer und eine echte Derbystimmung.“

Ob seine „Blues“ als Vorjahres-Vierter auch in Sachen Aufstieg – die Top 5 steigen in die Regionalliga Tirol auf – ein Wörtchen mitreden wollen, wollte Bucher nicht so wirklich verraten. „Mit den Zielen halten wir es wie jede Saison: nach den ersten fünf, sechs Runden werden wir diese formulieren. Ganz klar ist natürlich, dass wir jede Saison antreten um Meister zu werden und auch um aufzusteigen.“ Was die Favoriten auf den Aufstieg anlangt, hat der Blues-Boss gleich mehrere Teams am Zettel. „Völs schätze ich stark ein. Die Union hat den gleichen Kader wie im so guten Frühjahr. Der SVI ist auch wieder in der Liga. Münster und Prutz/Serfaus haben letztes Jahr bereits gezeigt, dass sie gegen jeden gewinnen können. Aber mein persönlicher Geheimtipp ist Ebbs.“

In Völs blickt man dem Saisonauftakt mit gemischten Gefühlen entgegen. „Wie jedes Jahr ist eine Einschätzung zu Beginn ganz, ganz schwer. Aber was man so hört hat Kematen ordentlich aufgerüstet. Wir haben dann doch den einen oder anderen Abgang zu kompensieren“, hofft Trainer Hannes Brecher auf die eigenen Derby-Gesetze. „Kematen ist der klare Favorit. Aber wir werden uns nicht verstecken. Und vielleicht ist der eine oder andere Punkt drinnen.“

In Sachen Saisonziele übt sich Brecher ob der Abgänge von Nussbaum (Innsbruck West), Jahaj (Kematen), Glavas (IAC), M. Markt (Kolsass) und den Karriereenden von Mühlgraber und Lanziner in Understatement. „Eigentlich wollten wir schon ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden. Dass das durchaus möglich ist, haben wir ja im Frühjahr gesehen. Aber ich denke, dass es uns, um ganz vorne mitzuspielen, etwas an der Kaderbreite fehlt. So wird uns dann eher nur die Rolle des Spielverderbers bleiben, indem wir die Großen ärgern.“

Die besagten Großen sind aus Sicht des VSV-Coaches „auf alle Fälle Wacker Innsbruck. Ich gehe davon aus, dass die so schnell als möglich rauf wollen. Zudem werden wohl der SVI, Mils und Kematen den Ton angeben.“ Apropos groß: gut möglich, dass ein Großer des Tiroler Fußballs hin und wieder die Schussstiefel für Völs schnürt. Der Spielerpass von Ex-WSG-Tirol-Profi Benjamin Pranter liegt jedenfalls griffbereit in der Schublade. „Aber nur falls es ihn wieder juckt oder Not am Mann ist.“ Zudem kehrt auch Andreas Probst (zuletzt Schwaz) wieder an alte Wirkungsstätte zurück.

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