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Acht-Tore-Spektakel ohne Sieger

Tag der offenen Tür in der Imster Velly Arena! Das galt allerdings am Sonntag nicht hinsichtlich des Eintritts zum Regionalliga-Derby zwischen dem heimischen SC und den Gästen des SV Telfs. Sehr wohl aber für die Abwehrreihen der beiden Mannschaften. Diese legten nämlich ihre Defensivarbeit durchaus luftig an…

So ließen die Telfer in der 23. Minute Florian Jamnig im Strafraum mutterseelenallein zum Schuss kommen, der somit keine Mühe hatte, das 1:0 für die Gastgeber zu markieren. Die Imster verteilten aber ihrerseits Geschenke, ermöglichten so Ex-Profi Julius Perstaller per Elfmeter (37.) zunächst den Ausgleich und dann sogar den Führungstreffer (42.). Die Heimischen schafften allerdings praktisch postwendend den Ausgleich durch Lukas Lamp (44.).

Die linke Seite war während der Sonntags-Matinee die Achillesferse der Säbelzahntiger. Und so gelang Christoph Eller mit einem Doppelschlag (62., 66.) die vermeintliche Vorentscheidung. Denkste: Zunächst entwischte Florian Binder der Imster Defensive und hob den Ball über Emanuel Ponholzer zum Anschlusstreffer ins Netz (71.). Und nur vier Minuten später tat es ihm Perstaller mit seinem dritten Treffer gleich. Wieder musste der Imst-Keeper verdutzt zusehen, wie der Ball über ihn ins Netz segelte.

Am Ende bliebe zwei zentrale Fragen: 1) Warum stärken die Imster bei klarer 4:2-Führung nicht die Defensive? 2) Was um alles in der Welt hatte den Telfer Matej Dretvic geritten, nach einem erfolgreichen Tackling Gegenspieler Tobias Auböck quasi ungespitzt in den Boden zu rennen? Mit der Roten Karte erwies er seinem Team einen Bärendienst.

Und was sagten die beiden Trainer? „Fußball-Oberland was willst du mehr? Die Zuschauer haben eine Spektakel erlebt”, hob Imst-Coach Herbert Ramsbacher zunächst das Positive hervor. Räumte dann aber auch ein: „Natürlich müssen wir eine 4:2-Führung über die Zeit bringen. Und es kann auch nicht sein, dass Julius Perstaller gegen unsere Abwehr gleich drei Laufduelle gewinnt, die zu Gegentreffern führen. Wir haben gesehen, dass sich die Defensive erst finden muss. Offensiv passt es.”

Werner Rott konnte aus Telfer Sicht mit dem Remis gut leben: „Wenn du in Imst einen Punkt holst, musst du zufrieden sein. Aber grundsätzlich muss man schon sagen, dass wir saudumme Tore kassiert haben. Dem ersten Treffer ging ein klares Foul an Alen Kovacevic voraus. Das muss der Assistent einfach anzeigen. Beim zweiten haben wir einen Fehler im Spielaufbau und in Folge eine dummes Foul gemacht. Und den letzten zwei Treffern gingen zwei Stellungsfehler auf der linken Seite voraus.“

So sehr die Gegentreffer auch ärgerten, so groß war die Freude über die vier erzielten. Vor allem die letzten beiden Tore durch Binder und Perstaller ließen Rotts Fußballherz höher schlagen. „Die zwei Treffer waren ein Traum. Bei diesem Spielstand den Ball so über den Torhüter zu heben – das musst du dich erstmal trauen.”

Rott selbst hatte beim Stand von 2:4 Mut zum Risiko bewiesen, löste die Doppel-Sechs auf und brachte mit Dretvic eine weitere Offensivkraft. Der dankte es mit zwei Assists – und leider auch mit der bereits erwähnten unnötigen Roten Karte. Ramsbacher: „Telfs hat alles auf eine Karte gesetzt – und es ist aufgegangen. Allerdings auch mit unserer Mithilfe.”

Für Imst steht nun am kommenden Freitag die schwere Auswärtspartie in Schwaz am Programm (Anstoß um 19 Uhr). Telfs gastiert ab 19.30 Uhr bei Aufsteiger Kundl.

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