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Ein Fall für die Goldene Himbeere

Der Fußballsport als Spiegelbild der Gesellschaft! Was manch einem gar überspitzt formuliert vorkommen mag, zeigt sich dieser Tage im Tiroler Fußball-Unterhaus mehr als deutlich. Handschlagqualität? Keine Spur davon! Agieren mit offenen Karten? Pustekuchen!

Um diverse angedachte und auch schon bestätigte Transfers beziehungsweise gegebene Versprechen von Aktiven, beim SV Telfs zu bleiben oder dorthin zu wechseln, entwickelt sich zwischen Regionalligist Telfs und Landesligist Haiming beispielsweise eine Posse in mehreren Akten.

Entscheidungsträger in Haiming – ganz an der Spitze einer, der zumindest offiziell kein hochrangiges Amt bekleidet – liefen augenscheinlich heiß, nachdem Marcel Schreter verkündet hatte, als Trainer zu seinem Stammverein ans Emat zurückzukehren. Was übrigens für jeden, der sich nur etwas mit Fußball beschäftig, sonnenklar war. Seither werden bildlich gesprochen die Messer gewetzt, um sie dem Ex-Profi in den Rücken zu jagen.

Das Hauen und Stechen gipfelt inzwischen darin, dass Spieler, die in Telfs bereits fixe Zusagen gegeben haben, eben diese der Reihe nach zurückziehen. Damit spielen sie zweifelsfrei die an sich wenig erstrebenswerte Hauptrolle in einer Dokumentation über wirbellose Wesen der Fußballszene, denen im Laufe der Evolution das Rückgrat abhanden gekommen ist. In Hollywood tät’s dafür keinen Oscar, sondern die Goldene Himbeere geben. Aber gut, den Anti-Oscar heimste Sylvester Stallone ja sogar vier Mal ein. Und unser Äääktschn-Arnie war dafür zumindest nominiert!

Ob sich die Akteure damit selbst einen Gefallen tun? Zweifelhaft! Denn welcher höherklassige Vereine unterbreitet einem Kicker in Zukunft ein Angebot, wenn über diesen bekannt ist, dass er zwar einen guten Haken schlagen kann, in Sachen Wortbruch aber noch viel mehr Talent besitzt? So kann man sich eine Karriere auch verbauen oder sie unrühmlich beenden – indem jede Menge Porzellan zerschlagen wird…

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