sportszene.tirol

Von der Naturbahn in den Eiskanal

Umhausen ist eigentlich eine Naturbahnrodel-Hochburg! Und genau auf solchem Untergrund hat auch die Karriere von Riccardo Schöpf seinen Ausgang genommen. Wie er letztlich in der Kunstbahn gelandet ist, schildert der 19-Jährige im Gespräch mit sportszene.tirol.

Riccardo, wie hat deine Rodelkarriere begonnen?

Ich habe mit zirka sieben Jahren auf der Naturbahn begonnen, wurde damals von meinem Vater Joachim trainiert. Da habe ich ein super Gefühl für die Rodel entwickelt.

Irgendwann ging’s dann aber zur Kunstbahn, was für einen Ötztaler eigentlich ungewöhnlich ist.

Ich habe die Sport-Handelsschule in Innsbruck besucht. Da absolvierte ich dann auch ein Schnupperrodeln in Innsbruck. Schließlich trainierte ich einen Sommer lang mit, habe in den Reihen der Kunstbahnrodler auch gleich viele Freunde gefunden.

Wie ging es dann weiter?

Zunächst bin ich drei Jahre lang Einzel gefahren. Da schließlich einige Doppel-Paarungen aufgehört haben, hat unser damaliger Trainer Otto Mayregger Juri Gatt und mich gefragt, ob wir es nicht mal als Doppel probieren möchten. Und wir haben uns dann zu diesem Schritt entschlossen.

Würdet ihr das rückblickend wieder so machen?

Ja, wir haben die Entscheidung nie bereut. Wir harmonisieren super, fühlen uns auf der Rodel sehr wohl. Und in den eigenen Reihen fahren mit den Paarungen Steu/Koller und Müller/Frauscher ja auch echte Vorbilder, die uns auch super aufgenommen haben, uns immer wieder Tipps geben. Von ihnen können wir viel lernen.

Ihr seid in dieser Saison durchgehend im Weltcup unterwegs. Wie kam es dazu?

Wegen Corona wurden alle Junioren-Bewerbe abgesagt. Die Teamleitung hat dann entschieden, dass wir im Weltcup dabei sein dürfen, was für uns natürlich eine tolle Sache ist.

Zum Weltcupstart in Igls ist es für euch super gelaufen. In Oberhof seit ihr im ersten Lauf gestürzt. Was war das Problem?

Oberhof ist eine unglaublich schwere Bahn. Dort hat es schon die Besten auf die Nase gelegt. Wir waren als Junioren einige Male dort, sind da aber von weiter unten gestartet. Vom Doppelstart weg baust du dann eine ganz andere Geschwindigkeit auf. Und Oberhofen ist eine Bahn, die keine Fehler verzeiht. Jede Kleinigkeit wirkt sich extrem aus. Passt eine Kurve nicht haargenau, zieht sich das weiter über den gesamten Rest der Bahn. Wir waren in Kurve elf zu lange drauf, haben deshalb zu schnell auf die Zwölf geschoben – und sind letztlich gekippt. Es ist aber alles glimpflich ausgegangen.

Was sind eure Ziele in der laufenden Saison?

Es geht für uns vor allem darum, uns alle Bahnen kontinuierlich zu erarbeiten. Im Training haben wir als Neulinge einen zusätzlichen Rookie-Lauf. Und dann wollen wir einfach von den Besten viel lernen und uns Schritt für Schritt entwickeln.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

code