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Vanessa Herzog stürzte

Viel hatte sich Österreichs Eisschnelllaufaushängeschild nach dem fünften Platz am Samstag über 500 Meter für den zweiten Lauf beim ersten Weltcup der Saison im niederländischen Heerenveen vorgenommen. Im Duell gegen Vortagessiegerin, Lokalmatadorin und Teamkollegin Femke Kok wollte sie das Kräfteverhältnis über die kürzeste Distanz wieder herstellen. Doch schon nach vier Schritten war das Vorhaben der 25-jährigen Wahlkärntnerin beendet. Beim vierten Schritt hakte sie mit der Spitze der Kufe unglücklich am Eis ein, kam aus dem Gleichgewicht und stürzte.

„Das ist mir noch nie passiert in meiner Karriere, dass ich am Start einspitzle. Aber scheinbar hat mir diese Erfahrung noch gefehlt“, nahm Herzog es mit Humor. Nach dem Malheur richtete sie sich wieder auf und fuhr den Bewerb noch fertig, beendete das Rennen auf Rang 26. Die Vortagessiegerin Kok hingegen fuhr in 37.276 zu ihrem nächsten Weltcupsieg. „Das ist schon ein wenig bitter, wenn die Teamkollegin jetzt zwei mal gewinnt und du weißt, dass du in allen Trainings besser bist als sie“, erklärte die Österreicherin, die gemeinsam mit der Niederländerin für das Profiteam Reggeborgh fährt.

„Im Moment fehlt mir einfach die Leichtigkeit, wie ich sie früher hatte. Nach acht Wochen am Stück in den Niederlanden ist das aber auch extrem schwierig und die Unsicherheit ist einfach spürbar bei jedem Wettkampf“, schilderte Herzog, die im Gesamtweltcup über 500 Meter auf Rang zehn zurückfiel. Ihr WM-Ticket hat sie aber ohnehin schon fix in der Tasche. „Das ist auch das große Saisonziel. Dort will ich eine Medaille und es warten noch ein paar Rennen bis dorthin. Ich weiß, dass das ganze Selbstvertrauen zurückkommen wird, wenn mir nur ein sehr guter Lauf gelingt bis dorthin“, gab sich Österreichs Sportlerin des Jahres hoffnungsvoll für die nächsten Wochen. Am Abend ist sie dann über 1.000 Meter nochmals im Einsatz.

Ein gutes Wochenende erlebte der erst 20-Jährige Gabriel Odor hingegen im Thialf-Eisstadion. Nach seinen starken Leistungen über 1.500 Meter, wo er in die A-Gruppe aufstieg und im Massenstart, wo er sich in das Finale vorkämpfte, ließ er am Sonntag einen persönlichen Rekord über 5.000 Meter folgen. Um gleich fünf Sekunden verbesserte er seine im Oktober in Inzell aufgestellte Bestmarke. „Ich wollte ein konstantes Rennen zeigen, das war mein Plan und er ist mir voll aufgegangen“, freute sich der junge Tiroler, der den Wettkampf der Divison B auf Rang elf beendete.

Ebenfalls Elfte wurde Natalie Kerschbaummayr bei den Frauen über 3.000 Meter in der Division B. Auch sie konnte in Heerenveen den Sonntag mit einem neuen persönlichen Rekord abschließen. Der 18-jährige Ignaz Gschwentner beendete die 1.000 Meter, seinen ersten Einzelstart im Weltcup auf Rang 14 in 1:13.285.

Schon am kommenden Wochenende folgt der zweite und finale Weltcup der Saison, der ebenfalls im Thialf in Heerenveen gelaufen wird.

Ergebnisse:
500 Meter Frauen:
1. Femke Kok (NED) 37.276
2. Angelina Golikova (RUS) 37.303
3. Olga Fatkulina (RUS) 37.406
26. Vanessa Herzog (AUT) 58.266

5.000 Meter Männer:
Division B:
1. Hallgeir Engebraten (NOR) 6:09.219
11. Gabriel Odor (AUT) 6:25.407

3.000 Meter Frauen:
Division B:1. Ragne Wiklund (NOR) 3:58.952
11. Natalie Kerschbaummayr (AUT) 4:15.124

1.000 Meter Männer:
Division B:
1. Piotr Michalski (POL) 1:09.030
14. Ignaz Gschwentner (AUT) 1:13.285

Bild: Natalia Kerschbaummayr schaffte beim Weltcup eine persönliche Bestleitung.
Foto: Peter Maurer

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