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„In die Berg’ bin i gern”

Der Blick auf den Acherkogel oder ein Besuch am Piburgersee wird den jungen Oetzer Tennisspieler Aleksandar Tomas für einige Tage ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Denn derzeit weilt der 18-Jährige auf Heimaturlaub. Wird dabei freilich am Wochenende für den TC Telfs am Meisterschaftsbetrieb teilnehmen und auch beim Turnier im Rahmen der ITF World Tennis Tour am Birkenberg antreten.

Ansonsten ist aber auch Erholung angesagt. Erholung von anstrengenden Monaten in Belgrad, wo er in der Tennis-Akademie von Ex-Profi Janko Tipsarevic gestählt wird. Und das nach allen Regeln der Kunst. „Der Start vergangenen August ist brutal gewesen. Es hat echt lange gedauert, bis ich mich akklimatisieren konnte. Das Training ist von Beginn an beinhart gewesen. Und das bei Temperaturen nach der 40 Grad. Da hab’ ich dann angefangen, sieben Liter Wasser am Tag zu trinken. Die ersten paar Tage hätte ich aber fast aufhören müssen, so schlecht ist mir teilweise geworden“, erinnert sich Aleksandar zurück.

Aber inzwischen weiß er auch: Das Quälen unter der Regie seines persönlichen Trainers Dejan Ramadanovic hat sich bezahlt gemacht. „Ich hab’ mich in allen Bereichen verbessert. Mein Tennis ist besser geworden, konditionell ging es vorwärts. Und auch mental konnte ich mich entwickeln. Gerade der Bereich ist im Tennissport ungemein wichtig. Ganz an der Spitze können alle Tennis spielen. Aber der Sieg führt dann meist über Stärke im Kopf”, ist der Ötztaler überzeugt.

Lohn der harten Arbeit: Er holte heuer die ersten Punkte, um im ATP-Ranking gelistet zu sein. Und das war gerade in Corona-Zeiten wichtig: „Dadurch, dass viele Turniere ausgefallen sind, tummeln sich unzählige starke Spieler bei den Futures. Da ist es dann schon schwer, überhaupt in die Qualifikation zu kommen. Mit ATP-Punkten geht das aber leichter.”

Nebst dem eisenharten Training, dass er in Belgrad stets absolvieren muss, blieb zumindest etwas Zeit, um die Weltelite bei den ganz großen Turnieren zu beobachten. Und da kommt Aleksandar ins Schwärmen: „Für Djokovic, Nadal und Federer gibt es eigentlich keine Worte mehr, um sie zu beschreiben. Natürlich sind sie auch meine großen Vorbilder.”

Zuletzt wagte der junge Ötztaler auch einen Blick zum Fußball, beobachtete unter anderem Cousin Luka Modric bei der Europameisterschaft.

Während seines Aufenthalts in der Heimat steht neben der gewünschten Erholung auch die theoretische Prüfung für den Führerschein am Programm. „Die Fahrstunden und die Praxis-Prüfung gehen sich jetzt im Sommer aber leider nicht aus. Das muss ich später erledigen“, sagt Aleksandar. Der am 20. Juli zurück nach Belgrad reist. Und in Serbien geht es dann auch schon wieder mit zwei Turniere in Novi Sad weiter.

Die Ötztaler Heimat wird er dann wieder vermissen. Denn: „In die Berg’ bin i gern. Ich bin einfach viel mehr ein Land- als ein Stadtmensch. Aber eine Sportkarriere erfordert eben auch Opferbereitschaft.”

Am Tennisplatz in Oetz absolviert Aleksandar Tomas derzeit einige Trainingseinheiten.

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